Knastrebellen! Haschrebellen! Wehrrebellen! Superkultur!
Knastrebellen: Plädoyer für eine gerechte Verteilung der Güter mit der Brechstange!
Wir Kriminellen haben uns in einem jahrtausendelang währenden Kampf für unsere Überzeugung, daß Eigentum Diebstahl und Diebstahl (im heutigen Sinn) demnach Recht ist, Hände, Füße und Köpfe abhacken lassen. In der Bewußten Geschichte der Menschheit seit "Adam und Eva" sind wir die einzig wahren Kämpfer und Märtyrer für die Gerechtigkeit gewesen. Alle Religionen und Ideen bisher waren gegen uns - ob Christen oder Buddhisten, Mohammedaner oder Kapitalisten - und doch haben wir uns niemals von diesem Himmelskomikern oder vergoldeten Halb- und Dreiviertel-Menschen von unserer Grundwahrheit, nach der alle Menschen alles gehört, abbringen lassen. Alle anderen, ob Heilige oder Helden, handeln nur im Interesse des Staates, will sagen: der Ausbeutung!
Wer klaut, krönt sich selbst zum König. Er macht sich frei, unabhängig von den Ausbeutern. Für ihn kann alles laufen, wie es läuft. Er wird nicht mehr von außen dirigiert. Sein Weg wird nur noch von ihm selbst bestimmt.
"Wir machen ein Geschäft auf", das heißt für uns nicht mehr, gut situiert und angesehen einen Laden an der Ecke eröffnen. Am besten, wir lassen uns überhaupt nicht sehen, wenn wir ein Geschäft aufmachen - aber mit der Brechstange.
Wir legen überhaupt keinen Wert mehr auf staatliche Ehren. Unser Ehrgeiz ist es, jetzt Staatsfeind Nummer 1 zu werden. Durch den Verlust unserer bürgerlichen Ehrenrechte wurden wir viel leichter und vogelfreier.
Alle Asse und Spezialisten unseres Handwerks müssen ihre kriminelle Kunst ohne Rücksicht auf Verluste für den Sieg der kriminellen Revolution selbstlos zur verfügung stellen!
Haschrebellen:
Karl Pawla sitzt im Knast,
auch wenns uns nicht paßt.
Viele Hascher sitzen im Knast.
Wer hascher zum Freiwild macht
und sich ins Fäustchen lacht,
dem wird der Garaus gemacht.
Sichert euch eure Haschisch-Quellen, solidarisiert euch mit den Haschrebellen. Frei sein - High sein - Terror muß dabei sein.
Wehrrebellen:
Wolfgang Schneider, ein geraubter, ausgeflogener und verurteilter Deserteur, erzählt einige interessante Sachen.
Superkultur:
Wir sind Energiebündel, wir erlangen Befriedigung durch Entladung. Denn Spannung in unserem Körper können wir über Sex, Sprache, Musik, Bewegung, Terror 'Entladungsmöglichkeiten' geben. Nun haben wir uns bewußtseinserweiternder Mittel bedient und sehen, daß uns unser Bewußtsein überholt hat. Die Möglichkeiten in unseren Köpfen sind 'super', die Möglichkeiten, unsere "Supergedanken" mitzuteilen, sind dagegen noch äußerst begrenzt. Unsere Entladungsventile sind noch auf das "Normal-Bewußtsein" eingestellt, auf ein mausgraues Bewußtsein mit meist ebenso farblosen Entladungen. Wir sehen den Riß zwischen unseren Köpfen und unserem wirklichen Vehalten. Laßt uns gemeinsam diesen uns so lähmenden Riß zusammenfügen.
Zentralrat der umherschweifenden Haschrebellen
aus Bodo Sagels Antijurist:
Zentralrat der umherschweifenden Knastrebellen
Als in München der Rechtsreferendar Rolf Pohle wegen schweren Landfriedensbruch und gemeinschaftlich begangener Nötigung zu fünfzehn Monaten Gefängnis verurteilt worden war, sagte er in einem Interview: "Was den Knast anbetrifft, müssen wir uns in Zukunft verstärkt den Möglichkeiten der Selbstorganisation zuwenden und die Isolation überwinden."
In einem Brief an die Berliner APO-Zeitung 883 (Nr. 34) schreibt ein Gefangener aus dem Gefängnis Tegel: "Unter mühseligen Umständen, die immer wieder von der Anstaltsleitung zerschlagen werden, haben wir hier die ersten Gruppen gebildet."
Was haben wir aus diesen beiden Zitaten zu lernen? Der politisch kriminelle "Rechts"-Referendar und der Kriminelle wissen einer so gut wie der andere, daß den Knast nur übersteht, wer ihn, wenn möglich, organisiert antritt.
Unsere Gefängnisse funktionieren, indem ein Gefangener von anderen getrennt wird durch dicke Mauern, durch unterschiedliche Bezahlung, durch Vergünstigungen, und wer denunziert, hat mehr Aussicht auf Begnadigung. Das Mittelalter in Deutschands Gefängnissen dauert nur deshalb noch an, weil die Mauern von den Gefängnissen noch nicht eingerissen wurden, was ihnen ein Leichtes wäre, wie uns die Revolten in Italien bewiesen haben.
Warum kommt es aber nicht dazu? So ein Trottel, der beweisen wollte, wie unverbesserlich Kriminelle sind, hat in Gefängnissen eine Befragung gemacht und festgestellt, daß zu Anfang und zu Ende einer Strafe Gefangene wenig oder gar nicht an ihre Schuld glauben, in der Zeit dazwischen aber hielten sie ihre Strafe für gerecht. Wir sagen aber, das ist deshalb so, weil keiner den Knast aushalten kann, ohne an seine Schuld zu glauben. Das müssen wir ändern.
Wem drohend und nachhaltig eingeredet worden ist, "du darfst nicht stehlen", dem wird man auch glauben machen können, daß er Strafe verdient, wenn er sich in einen Chevrolet setzt, der einem von denen gehört, von denen niemand weiß, womit sie das verdient haben.
Was passiert aber, wenn einer in den Knast kommt, der an eines von Springers Autos Feuer gelegt hat, damit die ganze Ladung voller Lügen niederbrennt? Dem hat man zwar beigebracht das man nicht zündeln darf, dem hat man auch beigebracht, daß man sich nicht an anderer Leute Eigentum vergreift, der hat aber auch gelernt, daß man Springers Eigentum nicht nur nehmen, sondern auch anzünden muß, sonst geht's uns nämliche an die Gurgel. Wird dieser kriminelle Brandstifter auch an seine Schuld glauben, wenn er nur lange genug im Knast ist? Vielleicht - aber da tut sich die Justiz schwerer, denn er geht 1. vorbereitet über alles, was man dort machen kann, 2. mit allen anderen Landfriedensbrechern gemeinsam, die sich gemeinsam dem Strafantritt bis dahin entziehen, in den Knast, erwartet von erfahrenen Kriminellen.
Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was nützt ein Dietrich gegen eine Aktie, wenn hinter ihr die Kanonen stehen?
Quelle: Der Blues