Im Herbst 1997 wird des Deutschen Herbstes 1977 gedacht werden, und die mediale Aufbereitung der Entfuehrung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer, der Erstuermung eines von einem palästinensischen Kommando entfuehrten Flugzeugs in Mogadischu, der Todesnacht in Stammheim kuendigt sich bereits an.
Im Gleichklang der Lobeshymnen auf das "Ende der Geschichte" drohen die Erfahrungen aus den verschiedenen Widerstandstraditionen in Vergessenheit zu geraten oder verharmlost zu werden (Che wird zur Pop-Ikone) und in der DDR gab es nach dem Bild der Massenmedien zu urteilen scheinbar nur "anschlussfreudige" BuergerrechtlerInnen.
Gegen die Schubladisierung der damaligen Ereignisse in den Medien, gegen eine Umschreibung unter einem historisierenden Blickwinkel, d.h. zu einer Geschichte, die mit der heutigen Zeit nichts zu tun haben soll, stellten sich zwei Veranstaltungen in Zuerich und Berlin. Sie versuchten eine eigene Geschichtsaufarbeitung der 70er Jahre anhand folgender Fragen: Wie ist es moeglich, aus der Geschichte zu lernen? Wie kann eine weitergehende Perspektive entwickelt werden und mit welchen Zielsetzungen?