Am 2. Juni 1967 wurde Benno Ohnesorg von einem Polizeiwachtmeister in Westberlin erschossen, anlässlich einer Anti-Schah-Demonstration. Dieses Datum steht fuer den beginnenden politischen und kulturellen Aufbruch der 68er Protestbewegung.
"Die eigentliche Politisierung kam erst mit der Erschiessung Benno Ohnesorgs am 2. Juni 1967. Nach all den Pruegeln und Schlägen hatten wir das Gefuehl, dass die Bullen auf uns alle geschossen haben. Gegen Pruegel konntest du dich ja ein Stueck weit wehren. Dass aber einfach jemand abgeknallt wird, ging ein Stueck weiter." (Ralf Reinders/Ronald Fritzsch im Buch "Die Bewegung 2. Juni").
Anfang der 70er Jahre zeichneten sich drei Entwicklungslinien aus der abflauenden 68er Revolte ab: die Dogmatisierung in Form der K-Gruppen, der "Marsch durch die Institutionen" und der Aufbau von Stadtguerillagruppen.
"Im Januar 1972 schlossen wir uns zur Bewegung 2. Juni zusammen. Das war ein Datum, welches alle noch miteinander verband, Studenten wie Jungproleten. Alle wussten, was der 2. Juni bedeutete. Eine andere Überlegung war dabei fuer uns genauso wichtig: Dieses Datum wird immer darauf hinweisen, dass sie zuerst geschossen haben! Das ist bis zum heutigen Tag so. Jedesmal wenn jemand etwas zur Bewegung 2. Juni sagt, wird auch erwähnt, dass am 2. Juni '67 Benno Ohnesorg von den Bullen erschossen wurde." (Reinders/Fritzsch).